Das Münchner Hochbegabungsmodell unterscheidet die Merkmale Begabung und Leistung. Die praktische Intelligenz, die Psychomotorik, künstlerische Fähigkeiten, Musikalität, soziale Kompetenz, kreative Fähigkeiten und die intellektuellen Fähigkeiten zählen in diesem Modell zu den Begabungen und können als Potenziale gesehen werden.
Die Umweltmerkmale stehen in einem engen Bezug zu den Begabungsfaktoren. Die individuelle Lernumwelt, die Familiensituation, die Selbstinstruktionsfähigkeit, die Schulumgebung und die eigenen Erlebnisse beeinflussen im engen Zusammenspiel mit den nicht-kognitiven Persönlichkeitsmerkmalen den späteren Leistungserfolg.
Um eine optimale Leistung zu erzielen, muss das Kind, auf seine nicht-kognitiven Persönlichkeitsmerkmale zurückgreifen.
Dies sind zum Beispiel Stressbewältigung, Motivation, Lernstrategien und der Umgang mit Prüfungsangst.
Auch das Analysieren und Bewerten von eigenem oder fremdem Verhalten befähigt, Potenziale in Leistung umzuwandeln.
Dieses Zusammenspiel der Begabungsfaktoren, der nicht-kognitiven Persönlichkeitsmerkmale und der Umwelteinflüsse wirkt sich auf die einzelnen Leistungsbereiche aus. Dies sind zum Beispiel die Bereiche Sprachen, Mathematik, Naturwissenschaften, Technik, Informatik, Musik, Kunst, Soziale Beziehungen und Sport.
Um hohe Leistungen in den einzelnen Bereichen erreichen und abrufen zu können, müssen viele Faktoren möglichst optimal ineinandergreifen.
Gerade hier scheitern Kinder und Jugendliche sehr häufig und können ihr eigenes Potenzial durch negative Erfahrungen oder fehlende Lernstrategien und mangelnder Organisation nicht optimal zur Entfaltung bringen. Folglich kann es zu Misserfolgen und Vermeidungstendenzen kommen.
Auch sehr begabte Schüler und Schülerinnen, die in den Grundschuljahren ohne großen Aufwand hohe Leistungen erbringen konnten, scheitern an mangelnden Lernstrategien und fehlender Motivation und können ihr vorangegangenes Leistungsniveau nicht länger aufrecht erhalten.