Legasthenie/Lese-Rechtschreibstörung

Ursachen für Legasthenie/Lese-Rechtschreibstörung

Die Ursachen für eine Lese-Rechtschreibstörung können vielfältiger Ätiologien sein. Es können auch mehrerer Faktoren gleichzeitig vorliegen:

Ist in der Familie schon Legasthenie in der Familienchronik bekannt, kann dies ein Indiz dafür sein, dass eine vererbte Disposition vorliegt. 

Wissenschaftliche Arbeiten belegen, dass bei einer Legasthenie visuelle und phonologische Verarbeitungsstörungen eine übergeordnete Rolle spielen können. Dies bezieht sich vor allem auf die Verarbeitung der aufgenommenen Reize im Gehirn. 

Eine veränderte Raum-Lage-Wahrnehmung kann zu einer veränderten Wahrnehmung der einzelnen Buchstaben in ihrer lexikalischen Reihenfolge führen. Dies erschwert die Sortierung der einzelnen Grapheme (Zeichen) zu Ihrer richtigen Gestalt als Wortbild. 

Auch die Umsetzung der Augen-Hand-Koordination kann neurobiologisch beeinträchtigt sein. 

Da die Buchstaben in ihrer Gesamtheit aus einer Phonem (Laut) -Graphem (Zeichen) – Analyse entstehen, spielt hier die phonologische Bewusstheit (Lautbewusstheit) und der phonologische Buffer sowie die phonologische Verarbeitung und Verabeitungsgeschwindigkeit eine große Rolle. Diese phonologischen Verarbeitungswege sind von der ersten Lautaufhahme an, bis zur Abgleichung im phonologischen Lexikon sehr anfällig für Störungen.

Erste Anzeichen 

Bis zum Ende der zweiten Schulklasse sollte das Regelwerk der orthographischen Rechtschreibung zum größten Teil, in Beachtung des Lernfortschritts und Tempos der Klasse, problemlos beherrscht werden. Ein gewisses Ausmaß an noch vorhandenen Regelfehlern, sollte durch regelmäßiges Üben rasch abnehmen. Gelingt dies nicht, kann dies ein Indiz dafür sein, dass eine Lese-Rechtschreibstörung vorliegt.

Als Folgeerscheinung treten oft Probleme in anderen Fächern auf.

Durch die erschwerte Problematik des Lesens und folglich resultierende Probleme in der Textanalyse können Texte oft nur sehr langsam und sehr schwer sinnvoll erfasst werden.  Dies erschwert leider auch die sinnerfassende Aufnahme der Texte in anderen Fächern, wie z.B. in Mathematik, Sachkunde, Physik etc. Vor allem beim Erlernen von Fremdsprachen kann es zu Problemen kommen.

Klinische Folgesymptome der Legasthenie

Hier sind Symptome gemeint, die die weitere Entwicklung Ihres Kindes stark beeinträchtigen können. Achten Sie auf erste Anzeichen! 

Diese können sein:

  • Vermindertes Selbstwertgefühl und Unsicherheit
  • Versagensängste (Ich kann das nicht!)
  • Aggressionen gegen sich und gegen andere (Ihr Kind ist unzufrieden mit sich selbst)
  • Ihr Kind zieht sich zurück
  • Geringe Lernmotivation
  • Vermeidungstendenzen (Ihr Kind vermeidet strategisch das Lesen, das Schreiben evtl. mit guten Ausreden).
  • Nägelkauen (Verarbeitung von Sorgen oder Belastungssituationen)
  • Kopfschmerzen
  • Enuresis (sekundäres Einnässen)
  • Bauchschmerzen oder Übelkeit (anfangs abendliche Bauchschmerzen vor anstehenden Arbeiten, später öfter auftretend, bis täglich kurz vor Schulbeginn)
  • Schulangst bis hin zur Schulverweigerung
  • Entwicklung von ADHS
  • Störungen des Sozialverhaltens
  • Depression
  • Angstzustände

Kommen die folgende Ursachen bei Ihrem Kind in Betracht, kann es sich um eine Lese-Rechtschreibschwäche handeln. 

  • Verpasster Unterricht aufgrund andauernder Erkrankung und mangelnde Beschulung
  • Psychische Erkrankungen
  • Familiäre Veränderungen
  • Konzentrationsstörungen
  • ADHS/ ADS
  • motorische Unruhe
  • eine nicht erkannte Sehschwäche
  • Verminderung des Hörvermögens z.B. bei Z.n. chronischen Mittelohrentzündungen oder Z.n. Paukenröhrchen

Wenn Sie den Eindruck oder die Gewissheit haben, dass bei Ihrem Kind eine Lese-Rechtschreibstörung oder -schwäche vorliegen könnte, können sie gerne mit uns in Kontakt treten. Wir beraten Sie zeitnah und kostenfrei. 

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