Underachievement
im schulischen Kontext
Manche Kinder, Schülerinnen und Schüler stecken voller Potenzial und besitzen eine außergewöhnliche Intelligenz, doch ihre schulischen Leistungen spiegeln dies nicht wieder. Dieses Phänomen wird als Underachievement bezeichnet. Es beschreibt eine Situation, in der die gezeigten Leistungen hinter den Erwartungen zurückbleiben, die man aufgrund der hohen Begabung haben könnte.
Underachievement ist nicht immer offensichtlich und kann ohne psychologische Unterstützung leicht übersehen werden. Oftmals werden die tatsächlichen Fähigkeiten dieser Kinder unterschätzt.
Underachievement kann zu ernsthaften Folgen führen, wie das Wiederholen einer Klasse, Wechsel der Schule oder sogar Schulverweigerung.
Es ist wichtig, diese Schüler zu erkennen und zu unterstützen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.

Underachievement
im schulischen Kontext

Manche Kinder, Schülerinnen und Schüler stecken voller Potenzial und besitzen eine außergewöhnliche Intelligenz, doch ihre schulischen Leistungen spiegeln dies nicht wieder. Dieses Phänomen wird als Underachievement bezeichnet. Es beschreibt eine Situation, in der die gezeigten Leistungen hinter den Erwartungen zurückbleiben, die man aufgrund der hohen Begabung haben könnte.
Underachievement ist nicht immer offensichtlich und kann ohne psychologische Unterstützung leicht übersehen werden. Oftmals werden die tatsächlichen Fähigkeiten dieser Kinder unterschätzt.
Underachievement kann zu ernsthaften Folgen führen, wie das Wiederholen einer Klasse, Wechsel der Schule oder sogar Schulverweigerung.
Es ist wichtig, diese Schüler zu erkennen und zu unterstützen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können.




Was ist Underachievement?
Underachievement bei besonders begabten oder hochbegabten Schülerinnen und Schülern liegt vor, wenn über einen längeren Zeitraum eine signifikante Diskrepanz zwischen ihrem intellektuellen Potenzial und ihren tatsächlichen schulischen Leistungen besteht. Diese Diskrepanz geht häufig mit einer Stagnation in der emotionalen, sozialen und kognitiven Entwicklung einher und ist durch einen Leidensdruck bei allen Beteiligten gekennzeichnet. Schülerinnen und Schüler stehen oft unter erheblichem Druck durch überhöhte Erwartungen – sei es von sich selbst oder von außen – sowie durch schulische Anforderungen. Eltern fühlen sich in ihren Sorgen häufig nicht wahrgenommen, während Lehrkräfte sich manchmal hilflos fühlen, wenn ihre Unterstützungsangebote nicht angenommen werden.
Die Ursachen für Underachievement sind vielfältig und individuell unterschiedlich. Es handelt sich um ein komplexes Wechselspiel verschiedener Faktoren, die sowohl in der Person selbst als auch in deren Umfeld zu finden sind. Underachievement ist ein multikausales Phänomen, bei dem Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung, schulische Rahmenbedingungen und familiäre Einflüsse eine Rolle spielen. Diese Faktoren können sowohl die Entstehung als auch die Aufrechterhaltung von Underachievement begünstigen.
Schulische Leistungen werden von vielen Faktoren beeinflusst, nicht nur von den kognitiven Fähigkeiten. Daher ist eine Differenz zwischen Potenzial und Leistung möglich. Die Identifikation von Underachievement ist jedoch schwierig, da es keine einheitliche Definition oder klare Kriterien gibt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der subjektiv empfundene Leidensdruck, den auch hochbegabte Schülerinnen und Schüler mit durchschnittlichen Noten verspüren können, wenn ihre Leistungen nicht ihren Erwartungen entsprechen.
Es ist wichtig zu betonen, dass mit der richtigen Unterstützung jedes Kind die Chance hat, sein volles Potenzial zu entfalten. Durch individuelle Förderung können Wege gefunden werden, um diese Schülerinnen und Schüler bestmöglich zu unterstützen und ihre schulische Laufbahn positiv zu gestalten.
Individuelle Faktoren für Underachievement
Die Faktoren, die zu Underachievement beitragen, variieren von Person zu Person erheblich. Verschiedene Modelle unterscheiden dabei zwischen individuellen, sozialen, familiären und schulischen Einflüssen.

Motivation und Lerntechniken
Underachiever zeigen oft ineffektives Arbeitsverhalten und geringes Durchhaltevermögen. Sie vermeiden Lernanstrengungen und haben eine reduzierte Selbstmotivation, was die Identifikation mit Lernzielen erschwert. Diese Schüler nutzen Lerntechniken selten und setzen sich unrealistische Ziele, was zu unzureichender Handlungsplanung führt.
Selbstregulation
Bei Aufgaben zeigen Underachiever oft Schwierigkeiten in Planung und Selbstregulation. Die Steuerung von Aufmerksamkeit und Konzentration ist eingeschränkt, was zu verlangsamter Aufgabenbearbeitung führt. Kognitive Flexibilität und Prioritätensetzung sind oft beeinträchtigt, und es wird eine erhöhte Impulsivität beobachtet. Dies führt zu Unzufriedenheit mit der eigenen Leistungsfähigkeit und eingeschränktem Zugang zu Lösungsmöglichkeiten.
Selbstkonzept und ungünstige Attributionsmuster
Das Fähigkeitsselbstkonzept beeinflusst Motivation und Lernverhalten. Nach Carol Dweck können Personen ihre Fähigkeiten als stabil oder veränderlich einschätzen. Hochbegabte Underachiever sehen ihre Fähigkeiten oft als unveränderlich an. Da ihnen vieles leichtfällt, entwickeln sie ungünstige Überzeugungen, wie die Annahme, immer alles können zu müssen oder keine Übung zu benötigen. Sie knüpfen ihren Selbstwert an ihre Leistungen. Wenn sie auf Herausforderungen stoßen, bedroht dies ihr Selbstbild und führt zu Minderwertigkeitsgefühlen und Mutlosigkeit. Um ihr Selbstbild als kompetent aufrechtzuerhalten, vermeiden sie herausfordernde Lernsituationen.
Emotionen
Emotionen beeinflussen den Lernerfolg. Underachiever erleben häufiger negative Lernemotionen wie Langeweile oder Angst. Sie sind emotional instabiler und nehmen Emotionen wie Unlust oder Stress stärker wahr. Diese Schüler zeigen sich ängstlicher, vertragen Kritik nicht und reagieren oft impulsiv oder aggressiv. Gefühle werden als überwältigend erlebt und schlecht bewältigt. Die Diskrepanz zwischen kognitiver Entwicklung und Emotionsregulation kann zu Konflikten führen. Ängstlichkeit, insbesondere Prüfungsangst, wirkt sich negativ auf die schulischen Leistungen aus und kann die Umsetzung von Potenzial in Leistung hemmen.

Soziale Faktoren
Betroffene Kinder und Jugendliche stehen oft unter dem Druck, sich anpassen zu müssen, um von ihren Altersgenossen akzeptiert zu werden. Dabei verstecken sie oft ihre Talente oder geben besondere Vorlieben auf. Besonders bei Mädchen ist es wichtig, geschlechtsspezifische gesellschaftliche Einflüsse zu berücksichtigen, da Konkurrenzsituationen in Mädchen-Gruppen oft negativ bewertet werden. Um negative Gefühle bei anderen zu vermeiden, meiden sie direkte Vergleiche und stellen ihre Fähigkeiten oft als weniger bedeutend dar. Der Wunsch nach sozialer Integration wird höher bewertet als das Verlangen nach geistiger Herausforderung.
Familiäre Faktoren
Anhaltende familiäre Spannungen, übermäßiger Druck, ungünstige Interaktionen zwischen Eltern und Kind sowie das Fehlen positiver Vorbilder können zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Underachievement beitragen. Ein zu strenger, vernachlässigender oder unbeständiger Erziehungsstil kann die Situation verschärfen. Auch einschneidende Lebensereignisse wie die Trennung der Eltern oder ein Umzug mit großen Veränderungen im schulischen oder sozialen Umfeld können Risikofaktoren darstellen.
Schulische Faktoren
Unflexible Unterrichtsmethoden, die individuelle Anpassungen verhindern, sowie anhaltende Unterforderung, die zu Langeweile und sinkender Motivation führt, sollten vermieden werden. Ein ungünstiges soziales Klima in der Klasse kann negative Gefühle und Ausgrenzung zur Folge haben, was zu Rückzug oder Verweigerung führen kann. Für Underachiever ist ein Unterrichtsangebot förderlich, das individuelle Vereinbarungen ermöglicht, wie z.B. die Straffung des Lehrplans oder individuelle Projekte. Eine positive Lernumgebung, die Fehler toleriert, kann entlastend wirken. Wenn Lehrkräfte Interesse an den Vorlieben und Fähigkeiten der Schüler zeigen und diese sich auch mit ihren Schwächen angenommen fühlen, erfahren sie Akzeptanz und Wertschätzung, was sich positiv auf die Motivation auswirken kann.

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